Wirksamkeit und Ziele

 

Verbesserung der Kommunikation

und Beziehungsfähigkeit

Tiere heißen den Menschen jederzeit willkommen und sind dabei völlig unvoreinge­nommen und wert-frei. Die Kommunikation zwischen Mensch und Tier erfolgt über­wiegend nonverbal und bietet dadurch auch sprachlos gewordenen (z.B. durch negative Erfahrungen) Menschen die Chance, sich über unsere älteste Kommunika­tionsform auszudrücken. Der direkte Kontakt mit den Tieren (Begegnung, Wahrneh­mung, Körpersprache) fördert aber auch das Nachfragen, Beobachten und Reflektie­ren des eigenen Verhaltens. Dank der Vielzahl an verschiedenen Tierarten ist es möglich, sich mit völlig unterschiedlichen Größen, Charakteren, Verhaltens- und Ausdrucksweisen von Tieren auseinanderzusetzen. Über die Kommunikation mit den Tieren wird die Kommunikation mit Menschen verbessert.

 

 

Verbesserung im Umgang mit Gefühlen und Emotionen

Mit ihrem Dasein und ihren Verhaltensweisen (Sozialverhalten, Nahrungs-aufnahme, Ruhephasen,…) tragen Tiere zur Entspannung und Beruhigung von Menschen bei und ermöglichen dadurch den Abbau von Stress, Ruhelosigkeit und Aggression. Die KlientInnen erleben durch den Kontakt zu den Tieren viele positive Emotionen wie Freude, Begeisterung, Geborgenheit, Nähe, Wärme und Zufriedenheit und werden dazu ermutigt, ihre Empfindungen authentisch auszudrücken. Darüber hinaus zeigen Tiere den KlientInnen aber auch Grenzen auf, indem sie sich annähern oder entfer­nen, sich zu- oder abwenden und sich entspannt berühren lassen oder dagegen wehren.

Tiere sind außerdem gute Zuhörer und signalisieren Verständnis und Trost, was sie zu idealen Seelentröstern macht. Die wertvolle Mithilfe bei der Versorgung der Tiere und vor allem die Vielzahl an Herausforderungen schärfen das Bewusstsein für eigene Stärken und Schwächen, erhöhen die Frustrationstoleranz und führen zu einer Steigerung des Selbstwertes.

Durch den positiven, empathischen Umgang miteinander entstehen Beziehungen zwischen Mensch und Tier, die in weiterer Folge im alltäglichen Leben auf Mensch-Mensch-Beziehungen übertragen werden.



Verbesserung des Sozialverhaltens

Über den Umgang mit den Tieren und deren Versorgung (Füttern, Pflegen, Streicheln, Stallhygiene,…) lernen die KlientInnen Verantwortung für sich selbst und andere zu übernehmen. Durch die Auseinandersetzung mit den Bedürfnissen der Tiere können auch eigene Bedürfnisse erkannt und schrittweise bearbeitet werden. Erst durch die Berücksichtigung der individuellen Bedürfnisse (Distanz, Rückzug,…) lernen die KlientInnen einen respektvollen und wohlwollenden Umgang mit dem jeweiligen Tier.

Neben Respekt und der Übernahme von Verantwortung werden über die Tierge­stützte Intervention auch andere, für ein positives menschliches Miteinander sehr wichtige, Grundkompetenzen aufgezeigt, geübt und trainiert: Im Umgang mit den Tieren ist teilweise sehr viel Geduld notwendig, oft ist auch eine konstruktive Führungsrolle von Vorteil. Viele Arbeiten erfordern außerdem die Kooperation mehrerer Personen oder gehen leichter von der Hand, wenn man sich gegenseitig hilft.

 

 

Verbesserung der körperlichen Wahrnehmung

Durch die verschiedenen Aktivitäten am Hof und mit den Tieren werden alle Sinne gefordert und geschult. Bereits durch die Versorgung der Tiere, aber auch durch spezielle Übungen und Spiele werden die Grob- und Feinmotorik und der Gleichge­wichts- und Orientierungssinn der KlientInnen trainiert.

 

 

Verbesserung der kognitiven Fähigkeiten

Im Rahmen der Tiergestützten Intervention werden sowohl die Sprache und Sprach­entwicklung (Wortschatz, Wortbedeutungserwerb, Begriffsbildung), als auch mathe­matische Fähigkeiten (Logik, Geometrie, Mengenlehre, räumliches Denken) geför­dert. Durch die Beschäftigung mit den Tieren erwerben die KlientInnen außerdem interessantes Wissen über Tiere und Natur. Der Umgang mit den Tieren erfordert die volle Aufmerksamkeit und ein hohes Maß an Konzentration.